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    Der PageSpeed wurde in den letzten Monaten ganz besonders in den Fokus gerückt. So achten Crawler (die fleißigen Lese-Algorithmen von Suchmaschinen) vermehrt auf die Ladegeschwindigkeit (der Speed) einer Website. Und davon abgesehen ist es natürlich auch für die User-Experience des Lesers deutlich angenehmer, wenn man nicht sekundenlang auf das Laden einer Seite warten muss. Wie der PageSpeed verbessert werden kann und wie die Ladezeit gemessen werden kann folgt.

    „10 Millisekunden warte ich noch.“

    Da es zumindest in Europa eigentlich nur eine Suchmaschine gibt, auf die Wert gelegt wird, versetzen wir uns kurz in die Gedanken eines Google-Bots: “Oh man, ich warte schon 10 Millisekunden, wird das noch was?” So ungefähr könnte das aussehen. Was wir hier ein wenig humorvoll aufgreifen trifft jedoch ziemlich gut die Realität. Zugegeben: Ein Google-Bot wartet auch zwei Sekunden, seine Laune lässt dann jedoch keine positive Bewertung des PageSpeeds mehr zu.

    Noch näher an die echten Gedanken des Algorithmus kommen wir mit dem Google PageSpeed Insights Tool. Mit dem mächtigen, kostenlosen und webbasierten Programm bietet Google allen Websiten-Betreibern die Möglichkeit, das Ergebnis des Geschwindigkeitstests nachvollziehen zu können. Alle Erkenntnisse lassen sich durch eine kurze Anleitung gut in Verbesserungen umsetzen, die für den Speed und die Performance gut sind. Dadurch steigt auch das Ansehen Ihrer Website in Sachen SEO.

    Wie den PageSpeed verbessern?

    Nicht nur Nachvollziehbarkeit wird durch Google PageSpeed Insights angeboten. Es bietet auch direkt Verbesserungsvorschläge, mit der die Ladegeschwindigkeit deutlich verbessert werden kann.

    Grundsätzliche Probleme einer zu langsamen Seite sind meist:

    • zu große Bilder
    • keine aktivierte Textkomprimierung
    • oder ganz einfach eine langsame Serverzeit
    Gründe für schlechte Website-Performance

    Die Grafik zeigt die häufigsten Gründe für eine schlechte Website-Performance.

    Bilder komprimieren, um den PageSpeed zu verbessern

    Google Insights gibt meist zwei Hinweise, was das Ladeproblem von Bildern betrifft. Eines davon existiert auf sehr, sehr vielen Seiten und der Beweghintergrund ist noch nicht ganz klar. “Bilder in modernen Formaten bereitstellen” heißt es häufig. Die vorgeschlagenen Bildformate sind jedoch so modern, dass noch nicht mal die gängigen Browser, also Safari oder der Internet Explorer (wer ihn noch nutzt) die Dateien korrekt anzeigen können.

    Wieso also dieser Vorschlag, der zudem auch enorm viele Minuspunkte im PageSpeed Score sammelt? Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass eines der vorgeschlagenen Bildformate ein von Google eigens erfundenes ist. Auf der Basis von Intra-Frame-Codierung will Google hiermit dem klassischen und zugleich veralteten JPEG Konkurrenz machen. Abgesehen vom Dateiformat bewertet Google die Bilder jedoch auch nach Dateigröße, deshalb ist JPEG immer noch absolut in Ordnung für den Speed, vorausgesetzt das Bild ist klein genug.

    Langsam greift diese offensive Maßnahme: Der beliebte Browser Mozilla Firefox kann seit Januar 2019 die Bilder anzeigen, während Chrome und Opera bereits seit einigen Jahren dazu in der Lage sind. 2016 konnte Google mit einer internen Studie überzeugen, die zeigte, dass WebP ca. 25% schneller in der Komprimierung ist als JPEG. Das liegt daran, dass es bei haargenau gleicher Qualität auch zu etwa einem Viertel kleiner ist als die JPEG-Variante.

    Das kostenlose Bildbearbeitungsprogramm GIMP und auch IrfanView unterstützen mittlerweile das Lesen und das Schreiben dieser Dateien. Wer WordPress als CMS benutzt kann sich mit dem Tool Optimus ganz einfach weiterhelfen. Dieses Plugin stellt neben der normalen Datei nochmal das WebP-Format bereit. Sehr hilfreich und sehr sinnvoll.

    Textkomprimierung aktivieren für einen besseren PageSpeed

    Die Textkomprimierung ist auch unter GZIP bekannt. GZIP ist im Gegensatz zu WebP bereits so stark etabliert, dass jeder der großen fünf Browser (Chrome, Safari, Firefox, Explorer, Opera) diese Form der Komprimierung unterstützt. Was steckt dahinter? Ilya Grigorik von Google beschreibt die Funktion von GZIP oder Komprimierung allgemein relativ verständlich: “Komprimierung ist der Prozess der Codierung, von Information in weniger Bits.” Bei Bildern haben wir diesen Prozess bereits beschrieben. Für Texte sieht es wie folgt aus:

    Der Webbrowser besucht eine Seite und beim Öffnen wird gecheckt ob im Header die Zeile “content-encoding: gzip” zu finden ist. Ist dies der Fall werden die komprimierten Dateien des Textes geladen, die einfach kleiner sind und somit eine kürzere Ladezeit gewährleisten.

    Das kostenlose Tool Check GZIP von GiftofSpeed funktioniert ähnlich wie Insights und testet, ob die betroffene Website GZIP bereits unterstützt. Ist das nicht der Fall kann Folgendes unternommen werden:

    • GZIP für WordPress: Das Tool WP Rocket kostet um die 15€ und übernimmt automatisch das Schreiben des Befehls in das CSS
    • GZIP für NGINX: Wer seine Website über NGINX einstellt fügt den folgenden Code seiner Website hinzu:
      gzip on;
      gzip_disable „MSIE [1-6]\.(?!.*SV1)“;
      gzip_vary on;
      gzip_types text/plain text/css text/javascript image/svg+xml image/x-icon application/javascript application/x-javascript;
    • GZIP für IIS: Mit der Anleitung von Microsoft kann das CMS des Software-Riesen einfach auf GZIP umstellen.

    Ist GZIP aktiviert wird die Perfomance der Seite deutlich steigen. Google bedankt sich für diese schnellere Performance und wird Ihre Seite höher ranken.

    Die Optimierung des Textes in Sachen Ladezeit und Speed ist nicht zu verwechseln mit SEO und in Bezug auf Keywords. SEO steht für Search Engine Optimization und hat nur indirekt etwas mit der Ladezeit zu tun. So ging es bei SEO urprünglich um den Inhalt, der so optimiert wird, dass er bei der Anfrage gewisser Keywords angezeigt wird. Google bewertet beides, der Speed hat jedoch nichts mit der Keyword-Ausrichtung zu tun. Dennoch ist eine besser Ladezeit sehr wohl ein Faktor, um bei einem Keyword besser geranked zu werden.

    Langsame Serverzeiten beheben, um PageSpeed zu verbessern

    Die Serverzeiten liegen leider wenig in der Hand des Websitenbetreibers.  So hängt es also vom Anbieter, dem sogenannten Host, des Speichers für Datenbank der Website ab wie schnell sie ist. Hier haben wir einen großen Vergleich zum Thema Webhosting für euch.

    Damit sollten die Websiten schneller laufen. Viel Spaß beim Optimieren!