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    Wenn Ihnen eigene, dedizierte Server zu teuer sind gibt es für Sie die Möglichkeit einen günstigeren, sogenannten virtuellen Server zu kaufen. Hier teilen Sie sich die Rechenleistung des Hardware-Servers mit anderen Kunden, besitzen aber dank Virtualisierung umfassende Zugriffsrechte (z.B. SSH) auf Ihren virtuellen Server. Wie das funktioniert und was es zu beachten gilt erklären wir Ihnen im folgenden Artikel.

    Was ist ein virtueller Server (vServer)?

    Ein virtueller Server (auch vServer genannt) ist ein durch Virtualisierungsprozesse ermöglichter Hard- oder Software-Server der auf einem echten, physikalischen Server installiert ist und Teile dessen Ressourcen verwendet. Dafür wird auf dem physikalischen Server ein Hypervisor (griechisch: Aufseher) oder Virtual Machine Monitor verwendet der als Zwischenschicht dient. Über die Virtualisierung lassen sich die Ressourcen von leistungsstarken Computern aufteilen um beispielsweise verschiedene Serverumgebungen auf einem System zu installieren. Das Prinzip ähnelt dem von Emulatoren die andere, teilweise ältere Systeme nachbilden um ansonsten inkompatible Software auf dem eigenen Computer auszuführen. Größter Unterschied ist, dass virtuelle Server praktisch immer über die Virtualisierungsfunktion der CPU des physikalischen Servers ausgeführt werden.

    Besonders interessant sind vServer für Webhoster da durch die strikte Trennung der einzelnen Systeme durch den Hypervisor tiefgehende administrative Rechte an die Nutzer vergeben werden können ohne, dass andere Nutzer durch deren Einstellungen gestört werden könnten.

    Virtueller Server

    Auf einem physischen Server werden durch Virtualisierungsprozesse mehrere virtuelle Server installiert. Die einzelnen Systeme laufen getrennt und haben keinen Zugriff aufeinander.

    Technische Hintergründe der Virtualisierung

    Wie bereits erwähnt basieren virtuelle Server auf der Virtualisierungstechnologie. Darunter versteht man die Nachbildung einer Hard- oder Softwareumgebung mittels eines sogenannten Abstraktions-Layers. Stellen Sie sich Ihren Computer als Schicht vor, es handelt sich um die Hardware-Ebene. Darüber liegt das standardmäßige Betriebssystem, wahrscheinlich Windows, MacOS oder Linux. Um jetzt Programme zu verwenden die ein anderes Betriebssystem benötigen können Sie mithilfe einer Virtualisierungsssoftware eine weitere Schicht hinzufügen. Sie erstellen damit eine virtuelle Version eines anderen Betriebssystems innerhalb Ihres nativen OS. Innerhalb dieser virtuellen Version können jetzt andere Programme ausgeführt werden die normalerweise nicht auf Ihrem modernen System funktionieren würden. Dieses Konstrukt nennt man eine virtuelle Maschine oder VM. Der Nachteil dieser Lösung ist, dass Betriebssysteme besondere Rechte im Bezug auf das Hardware-Management besitzen. Die Virtualisierungssoftware muss sozusagen zwischen der Hardware (also Ihrem Prozessor, Arbeitsspeicher etc.), dem echten Betriebssystem und der virtuellen Maschine vermitteln. Diese Vermittlung kostet Zeit und Ressourcen, es wird sogenannter Overhead erzeugt.

    Um diese Ineffizienz zu vermeiden entwickelten AMD (AMD-V) und Intel (Intel-VT) bereits vor einigen Jahren Hypervisor auf Hardware-Ebene, also einen bereits im Prozessor implementierten Aufseher der die Virtualisierung überwacht und durchführt. Dadurch konnte der anfallende Overhead drastisch reduziert werden.

    Vor- und Nachteile von virtuellen Servern

    Virtuelle Server sind vor allem interessant wenn sich ein dedizierter Server für Ihren Einsatzzweck noch nicht rentiert. vServer sind günstiger, bieten ähnliche Spezifikationen und ermöglichen praktisch dieselben Einsatzmöglichkeiten.

    VorteileNachteile
    bessere Auslastung der Ressourcenbei Fehler des Wirtsystems kompletter Ausfall aller virtuellen Maschinen
    einfache Duplizierung von Servern (Cloning)Ressourcen teils abhängig von anderen Nutzern
    einfach isolierbare Applikationen
    niedrigere Kosten

    Was kostet ein virtueller Server?

    Die meisten vServer Angebote starten um die 10€ für niedrige Konfigurationen. Je nach Einsatzzweck sollten Sie vor allem auf einen ausreichend dimensionierten Arbeitsspeicher achten. Genaue Spezifikationen können wir pauschal allerdings nicht empfehlen. Wenn Sie lediglich eine Webseite hosten möchten macht ein virtueller Server natürlich wenig Sinn. Informieren Sie sich dann lieber über ein passendes Webhosting Paket.