Eine IP-Adresse, ergo Internetprotokoll-Adresse, ist eine 32- oder 128-stellige Binärzahl die einzelnen Geräten oder Gruppen zugewiesen wird um sie innerhalb eines Netzwerks eindeutig zu identifizieren. Die IP-Adresse wird dezimal (IPv4) oder hexadezimal (IPv6) dargestellt und ist daher 4- bzw. 32-stellig. Durch die eindeutige Identifizierung ist der Datenaustausch innerhalb von Netzwerken wie dem Internet überhaupt erst möglich. Genau wie Ihr Computer besitzt jeder erreichbare Server eine eigene IP-Adresse. Beispielsweise bei Webservern werden diese Adressen über das Domain Name System (DNS) aufgelöst um einen problemlosen Ablauf zu ermöglichen.
Technische Hintergründe
Grundlage für die Kommunikation und den Datenaustausch im World Wide Web ist das sogenannte Internet Protocol. Nach dem OSI-Modell handelt es sich beim IP um die Vermittlungsschicht. Die genaue Aufgabe ist die Weiterleitung von Datenpaketen sowie das sogenannte Routing, also die Wegwahl der Pakete innerhalb des eigenen bzw. in benachbarte Netzwerke. Die IP-Adresse gibt hierbei den Start und das Ziel einer Übertragung an. Diese Aufgabe muss von einem mehr oder weniger neutralen System unabhängig vom Nutzer erledigt werden um maximale Effizienz und Genauigkeit zu gewährleisten. Vor allem eine einheitliche Struktur die letztlich das effizienteste Routing ermöglicht macht das uns bekannte Internet überhaupt erst möglich. Die IP-Adresse an sich lässt sich dabei sehr treffend mit einer Postadresse vergleichen. Ebenso wie bei einem Brief enthält das sogenannte IP-Paket, neben einigen anderen wichtigen Informationen wie der Version und der Lebensdauer in den sogenannten Kopfdaten, Informationen zum Absender (Quelladresse) und Empfänger (Zieladresse) in den Nutzdaten.
IPv4 vs. IPv6 – welche Unterschiede gibt es?
Vielleicht haben Sie schon einmal von IPv4 und IPv6 gehört. Wir erklären Ihnen welche Unterschiede es zwischen den beiden Internet Protocol Versionen gibt. IPv4 ist die vierte und erste weltweit verbreitete Version des IP, wurde in den 1970er Jahren entwickelt und ist seit 1981 fix definiert. Bis heute ist IPv4 die meist genutzte Version. Genau hier liegt das Problem, denn IPv4 ist seit Jahrzehnten mehr oder weniger unverändert geblieben und ist daher nicht an die aktuellen Sicherheitsansprüche angepasst. Gleichzeitig besteht aufgrund des 32-Bit Formats von IPv4 eine Adressknappheit. Insgesamt bietet IPv4 lediglich 4,3 Milliarden verfügbare Adressen. Im Gegensatz dazu besitzt IPv6 dank 128-Bit Adressierung eine Kapazität von 340 Sextillionen (3,4·1038). Damit ist die Vergabe von wirklich einzigartigen IP-Adressen selbst innerhalb von Haushalten möglich und Technologien wie NAT (Network Address Translation) um mehrere IP-Adressen hinter einer öffentlichen zu verwenden gehören der Vergangenheit an. Weitergehend besitzt IPv6 eine veränderte Kopfdaten-Struktur und dank IPSec verbesserte Sicherheitsmechanismen. Insgesamt ist IPv6 das überlegene Protokoll und wird sich im Laufe der Jahre durchsetzen. Die komplette Umstellung wird aufgrund von technischen Restriktionen vor allem in Sachen Hardware allerdings noch etwas dauern. Im August 2019 verwendeten lediglich 39% der Google-Besucher das IPv6 Protokoll.
Vergabe und Organisation
Die Vergabe von IP-Adressen wird von der IANA, also der Internet Assigned Numbers Authority durchgeführt. Die IANA ist Teil der ICANN die auch das Domain Name System koordiniert. Um die regionale Verteilung kümmern sich die fünf Regional Internet Registries (RIR). Für Europa, Zentralasien und den nahen Osten ist die 1992 gegründete RIPE NCC (Réseaux IP Européens Network Coordination Centre) zuständig.
IP-Adresse herausfinden und verbergen
Um Ihre eigene IP-Adresse herauszufinden können Sie entweder eines von zahlreichen Online-Tools verwenden oder die Eingabeaufforderung Ihres Windows-Computers verwenden. Drücken Sie einfach die Windows sowie die R-Taste gleichzeitig um das „Ausführen“-Fenster zu öffnen. Geben Sie hier „cmd“ ein und fügen Sie folgenden Code in die Eingabeaufforderung: „nslookup myip.opendns.com. resolver1.opendns.com“. Unten finden Sie dann das Feld „Address: Ihre IP Adresse“.
Manchmal kann es von Vorteil sein die eigene IP-Adresse zu verschleiern, zum Beispiel dann wenn Sie sogenanntes Geoblocking umgehen möchten. Dabei handelt es sich um eine Funktion die Besucher bestimmter Orte den Zugang zu Inhalten verwehrt, beispielsweise dann wenn Serien oder Filme nur für manche Länder lizenziert worden sind. Die einfachste Möglichkeit um Ihre IP-Adresse zu verbergen ist ein sogenanntes VPN (Virtual Private Network). Kurz gesagt handelt es sich um einen Server in einem anderen Land der es Ihnen erlaubt über dessen IP-Adresse im Internet zu surfen. Ihre gesamte Internetverbindung sowie alle Daten die ausgetauscht werden laufen dann über diesen Server. So können Sie Zugang zu normalerweise blockierten Inhalten erlangen oder einfach anonym surfen.