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    Mit der Struktur einer Website ist die Aufteilung der Inhalte in Seiten und Unterseiten gemeint. In Onlineshops wird stattdessen zwischen (Produkt-)Kategorien und Unterkategorien unterschieden. Auch hierbei geht es aber um eine sinnvolle Strukturierung der Inhalte. Selbst bei Onepagern sollte man sich darüber Gedanken machen.

    Ein Onepager ist eine Seite mit einer einzigen Seite, die allerdings bisweilen sehr lang ist. Besucher können sich die Inhalte durch Scrollen erschließen. Oft besitzen solche Seiten zusätzlich ein Website-Menü, durch das Besucher schneller zu gewünschten Inhalten gelangen. Sie steuern im Menü auf der Website eines Steuerberaters vielleicht den Menüpunkt „Leistungen“ an und werden auf der Onepager-Website an die richtige Stelle der Seite gelotst.

    Gute Gründe für eine optimierte Website-Struktur

    Eine gute Website-Struktur mit einer intuitiv erfassbaren Seiten-Navigation ermöglicht dem Besucher eine schnelle Orientierung. Er erreicht die Website mit einem bestimmten Ziel:

    • Er möchte eine Hose kaufen.
    • Er möchte mehr über die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erfahren.
    • Er sucht einen Handwerker für die Badgestaltung.

    Eine gute Struktur sollte es ihm ermöglichen, in kurzer Zeit zu den für ihn relevanten Angeboten bzw. Informationen zu gelangen. Versagt sie, wird der Besucher desorientiert und wechselt oft schnell zur Konkurrenz. Der Seitenbetreiber verliert Kunden und Google registriert im ungünstigsten Fall zusätzlich eine hohe Absprungrate. Dann sinkt die Sichtbarkeit der Website in der Suchmaschine, was zu weniger Besuchern führt.

    Zudem bewertet Google ganz offiziell die Seitenstruktur, was in Sachen SEO zu beachten ist. Denn sind viele wichtige Themen tief in der Homepage versteckt ranken diese schlechter für ein Keyword. Wer als Buchhändler also hauptsächlich Reiseführer anbietet, der sollte diese online nicht unter xy-buchladen.de/buecher/reisen/reisefuehrer anpreisen, sondern am besten unter xy-buchladen.de/reisefuehrer. Denn gerade, wenn es um SEO geht, ist eine einfache Struktur für die Customer Journey besser und das erkennt Google. Bei der Struktur also an die Benutzerfreundlichkeit denken. Ist dies getan, wird auch SEO ein Erfolg.

    Webseitestruktur

    Eine gute Website-Navigation kann dagegen die Conversion-Rate steigern. Sie gibt in Prozent an, wie viele Besucher der Website sich gemäß dem Marketingziel der Seite verhalten. In einem Onlineshop verrät sie beispielsweise, wie viel Prozent der Seitenbesucher zu Käufern werden.

    Der Rückweg eines Besuchers aus der Tiefe der Websitestruktur (z.B. von einer Unterseite auf die Startseite) sollte ebenso einfach sein wie der Hinweg. Deshalb ist ein Home-Button ein fester und von allen Unterseiten erreichbarer Bestandteil fast jeder Website. Häufig wird zudem eine sogenannte Breadcrumb-Navigation (Brotkrümel-Navigation) in eine Website integriert. Sie zeigt den Pfad an, den der Besucher zu den Informationen einer Unterseite zurückgelegt hat (z.B. Start—Leistungen—Heizungsbau), wobei jeder einzelne „Brotkrümel“ als seiteninterner Link zur jeweiligen Seite zurückführt.

    Fragen zur Konzeption der richtigen Seiten-Navigation

    Um sich für das richtige Navigationsmenü zu entscheiden, sollte man sich selbst zunächst einige Fragen beantworten:

    • Wozu dient meine Website?
    • Was könnte ein Website-Besucher auf meiner Seite suchen?
    • Welche Kategorienamen verraten ihm am ehesten, was er wo findet?

    Zusätzlich ist ganz nützlich, einige Grundregeln zu kennen. Experten nennen oft die Zahl „7“ bei der Frage nach der maximalen Anzahl an Menüpunkten auf einer Seite. Ebenfalls oft genannt: die Zahl „3“. Die Hierarchie der Website-Struktur sollte aus Expertensicht maximal drei Ebenen enthalten (Seite – Unterseiten – Unterseiten der zweiten Ebene).

    Wie bei dem bereits angeführten Reiseführer-Beispiel hat dies auch aus Sicht von Marketing und Werbung Sinn. Denn Marketing funktioniert im Internet auch über ein leichtes Erreichen eines Produkts. Marketing ist in Zeiten der Digitalisierung auch, dass ein Seitenbesucher schnell das gewünschte Produkt oder die gewünschten Informationen findet. Merken Sie sich diesen Hinweis aus dem Marketing und gestalten Sie höchstens drei Ebenen! Mehr sind deutlich zu viel und nicht mehr zielführend. Das spielt wie gesagt auch für Google und entsprechend SEO eine Rolle.

    Beide Zahlen sind nicht absolut verbindlich. Es gibt Websites mit acht, neun, zehn … Unterseiten, Unterunter- und Unterunterunterseiten, die vom Besucher als nutzerfreundlich wahrgenommen werden. Gerade für unerfahrene Webmaster sind die Orientierungswerte aber nützlich beim Aufbau der Website-Struktur.

    Nützliche Tools

    Man kann es sich einfach machen und die Struktur seiner Seite auf Papier skizzieren. Das kann aber bei mehreren Änderungen schnell unleserlich werden. Diverse komplett oder zum Teil kostenfreie Programme helfen dabei, die Navigationsstruktur der Seite zu erstellen. Gemeint sind Programme wie Bubbl.us, XMind.net oder Coggle.it.

    Tests sind sinnvoll!

    Natürlich kann man mutmaßen, mit welcher Website-Navigation die eigene Zielgruppe am besten zurechtkommt. Es vorab zu testen, ist aber in der Regel besser und verspricht mehr Erfolg. Einfache Testverfahren sind Card-Sorting und Tree-Testing.

    Card-Sorting ist dann sinnvoll, wenn man die Themen seiner Unterseiten bereits kennt und benannt hat und nun herausfinden möchte, unter welche Oberkategorien Nutzer sie einordnen würden. Zugleich kann man sie bitten, vorhandene Seitennamen bei Bedarf umzubenennen, falls Ihnen ein aus ihrer Sicht besserer Name einfällt („News“ statt „Aktuelles“).

    Tree-Testing: Nutzer bekommen kleine Aufgaben gestellt, die sie auf der Homepage lösen müssen. Im Mode-Onlineshop könnte eine Aufgabe lauten, über die Seitennavigation die Seite mit den Cocktailkleidern zu finden. Bei der Website eines Heizungsmonteurs könnte es die Seite über „Pelletheizung“ sein, die zu finden ist. Das Tree-Testing zeigt, wie einfach oder schwer Testpersonen die Aufgaben fallen und wo Optimierungsbedarf bei der Customer Journey herrscht. Auch hier wieder Stichwort Marketing, Google und SEO!

    Solche einfachen Tests kann man mit einigen Personen selbst durchführen. Allerdings sollte man darauf achten, nicht zu wenige und möglichst fachfremde Personen für die Tests auszuwählen. Selbst durchgeführte Tests ergeben in der Regel aber nicht mehr als Hinweise darauf, was möglicherweise auf welche Art optimiert werden könnte. Wer etwas mehr Geld investieren kann, lässt einen professionellen Dienstleister Usability-Tests durchführen.

    Mobiles Internet funktioniert anders

    Auf mobilen Seiten sieht man mittlerweile häufig das sogenannte Hamburger-Menü. Das typische Symbol dieses Menüs sieht mit drei übereinander platzierten Strichen wie das Brötchen eines Hamburgers und eine dazwischen gelegte Hackfleischscheibe aus.

    Klickt oder tippt man (im mobilen Internet) auf das Symbol, öffnet sich das zuvor verborgene Seitenmenü. Diese Art des Menüs ist für Websites im mobilen Internet, die zum Beispiel auf Smartphones genutzt werden, inzwischen akzeptiert. Das fand das Marktforschungsinstitut Facit Digital 2017 heraus. Für Desktop-Websites hielt das Unternehmen diese Menüführung dagegen für nicht optimal.

    Filter sind oft eine gute Alternative

    Statt weiterer Unterseiten eignen sich in Onlineshops oft Filter und Sortierfunktionen als Instrumente, mit denen Besucher für ihren aktuellen Bedarf passende Produkte finden. Statt beispielsweise Jeans als eigenen Unterkategorie in die Website-Struktur zu integrieren, kann man auf einer Unterseite „Hosen“ einen Filter „Jeans“ einbauen und hält die Seitenstruktur dadurch einfacher.