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    Ein Server (engl.: server – zu Deutsch: Diener) ist ein Programm oder Computer der Funktionalitäten, Daten oder Ressourcen bereitstellt damit andere Computer oder Programme, sogenannte Clients (engl.: client– zu Deutsch: Kunde) über ein Netzwerk darauf zugreifen können. Unterschieden wird zwischen einem Software-Server, also beispielsweise ein FTP-Programm, und einem Hardware-Server.

    Software-Server

    Ein Software-Server wartet auf die Anfrage eines Clients um einen bestimmten Dienst auszuführen. Diese Art der Kommunikation nennt sich Client-Server-Modell. Der Datenaustausch zwischen Server und Client wird durch verschiedene Protokolle geregelt. Ein Beispiel dafür wäre https für einen Webserver. Im selben Szenario wartet der Webserver auf die Anfrage eines Browsers, also des Clients, um die Dateien einer Webseite auszuliefern. Im Falle von https erfolgt dieser Dateiaustausch verschlüsselt.

    Client-Server-Modell

    Das Client-Server-Modell beschreibt wie ein Server auf die Aufgabe eines Clients wartet und bei Anfrage einen Dienst ausführt.

    Weitere Beispiele für Software-Server sind Mailserver (Senden und Empfangen von E-Mails), Nameserver (via DNS) oder Proxyserver (Schnittstelle zwischen Client und Server z.B. zum Schutz vor Überwachung). Eine spezielle Art sind virtuelle Server die wir Ihnen im entsprechenden Ratgeberartikel genauer vorstellen.

    Hardware-Server (Hostserver)

    Ein Hardware-Server, auch Hostserver oder Hostrechner genannt, ist sozusagen das physikalische Gegenstück zum Software-Server. Es handelt sich um einen spezialisierten Computer der in ein entsprechendes Netzwerk eingegliedert und auf dem ein passendes Betriebssystem installiert ist. Technisch gesehen unterscheiden sich Hostserver nicht unbedingt von Computern für den Heimbedarf. Meist verwenden Hersteller wie Dell, HP oder Cisco effizientere Prozessoren sowie Bauteile die auf den Dauerbetrieb ausgelegt sind. Letzeres gilt vor allem für Festplatten. Weitergehend wird auf unnötige Komponenten wie SD-Karten Slots oder DVD-Laufwerke verzichtet.

    Der größte Unterschied ist meistens das Gehäuse. Server werden bei professionellen Anbietern in sogenannten Server-Racks installiert. Es handelt sich dabei um einen standardisierten, 19-Zoll breiten Schrank mit Schienen in denen die einzelnen Hardware-Server eingeschoben werden können. Oftmals bieten diese Server die Möglichkeit des Hot Swapping. Dabei können beispielsweise Festplatten ein- und ausgebaut werden ohne den Server herunterzufahren. Dafür sind oftmals sogenannte Festplatten-Bays an der Front angebracht.

    Ein weiterer Unterschied ist die häufige Verwendung von RAIDs, also der redundanten Anordnung unabhängiger Festplatten zu einem einzelnen Laufwerk. Je nach RAID Typ entstehen unterschiedliche Vorteile, RAID 0 erhöht die Geschwindigkeit, RAID 1 spiegelt die Daten einer Festplatte auf einer weiteren und andere Systeme kombinieren diese und weitere Eigenschaften.

    Letztlich verwenden Hardware-Server oftmals redundante Netzteile um Stromausfällen vorzubeugen und maximale Ausfallsicherheit zu gewährleisten. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus zwei oder mehreren Netzteilen die bei einem Ausfall einspringen können. Zusätzlich zu einer redundanten Stromversorgung führt dies zu einer hohen Ausfallsicherheit.

    Wofür benötigt man einen Server

    Wie bereits zuvor erwähnt gibt es verschiedene Arten von Servern. Daher sind auch die Einsatzzwecke selbiger praktisch unbegrenzt. Viele Einsatzmöglichkeiten lassen sich allerdings auch über Webhosting Pakete abdecken. Ein eigener Server bietet Ihnen aber bessere Leistung und vor allem die absolute Anpassbarkeit und Kontrolle. Im Gegensatz zu Shared Hosting Paketen gehören Ihnen die gesamten Ressourcen Ihres Servers wodurch wichtige Performancefaktoren wie die Ladezeit nicht vom Traffic anderer Nutzer beeinflusst werden kann. Gleichzeitig besitzen Sie im Normalfall Secure Shell Zugriff um tiefgehende Änderungen selbst durchführen zu können. So sind Sie nicht mehr auf Ihren Hoster angewiesen um beispielsweise Let’s Encrypt Zertifikate zu installieren. Auch Anwendungsfälle für die spezielle Software benötigt wird muss im Zweifelsfall ein eigener Server verwendet werden. Für kleine und mittelgroße Projekte macht ein eigener Server aufgrund der deutlich höheren Kosten meist keinen Sinn. Abgesehen vom Webhosting gibt es allerdings noch zahlreiche andere Arten von Servern die wir Ihnen im nächsten Abschnitt näher bringen möchten.

    Arten von Servern

    Achten Sie darauf, dass es sich bei den folgenden Servertypen um Software-Server handelt. Das bedeutet, dass Sie zumindest theoretisch mehrere dieser Server von einem Hostrechner bearbeiten lassen können. Wie viele Aufgaben Ihr Hardware-Server bearbeiten kann hängt von der Komplexität der Aufgaben und der Performance der Hardware ab.

    Webserver

    Die offensichtlichste Serverart ist der bereits angesprochene Webserver der statische oder dynamische Dateien wie HTML, CSS oder ähnliches auf Abruf an einen Browser ausliefert. Dort werden diese Inhalte für den Nutzer dargestellt. Die Verbindung findet über http bzw. https statt. Die meist verbreitetsten Webserver sind Apache HTTP Server, nginx und Microsoft IIS.

    Dateiserver (Fileserver)

    Ein Dateiserver ermöglicht das Hoch- und Herunterladen von Dateien. Meist wird für diesen Zweck das FTP-Protokoll genutzt. Neben den Grundfunktionen des Abspeicherns und der Bereitstellung von Dateien ermöglichen Fileserver ein genaues Zugriffsmanagement durch das Vergeben von Benutzergruppen. Großer Vorteil von Dateiservern ist die zentrale Bereitstellung der Dateien. So müssen keine Wechselmedien, sondern lediglich Zugangsdaten ausgetauscht werden.

    Mailserver

    Mailserver ermöglichen den reibungslosen Betrieb von E-Mail Accounts, also primär das Empfangen und Senden von E-Mails. Diese Funktionalität ist praktisch in jedem Webhosting Paket enthalten. Trotzdem macht es manchmal Sinn einen eigenen Mailserver zu verwenden, beispielsweise um die absolut sichere Kommunikation innerhalb des Unternehmens zu ermöglichen.

    Gameserver

    Gameserver liefern die Infrastruktur um eigene Multiplayer Server zu hosten. Die Hauptaufgabe ist die Berechnung und Verwaltung der Spieldaten sowie das Abrufen und Weiterleiten von Informationen wie Bewegungen, Aktionen und ähnliches. Aufgrund von, je nach Spiel und Genre, unterschiedlich hohen Ansprüchen weichen die Kosten stark voneinander ab.